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Unzufrieden im Job - Kündigen oder den Jobfrust anders lösen?

Wege aus dem beruflichen Frust

"Jobfrust" nach dem Wochenende: Wenn der Wecker Alarm schlägt und die Nerven schon am Montag blank liegen

 

Die Aussicht auf die Arbeitswoche fühlt sich schwer an und der Magendruck ist auch schon wieder mit am Start: "Kündigen oder durchhalten und weiter leiden - ist das wirklich die einzige Wahl, wenn die Arbeit keinen Spaß mehr macht?" 

 

Praxis-Einblick: Coaching 

Frau S. stellte sich genau diese Frage, als sie frustriert, um ein Coaching bat, um für sich zu klären, wie Sie sich entscheiden soll. Eigentlich machte Sie viele Jahre ihren Job als Projektleiterin gerne, aber der hohe Druck setzte ihr immer mehr zu. Eine Kündigung sah sie als letzte Möglichkeit und eine Art "Rettungsanker". In einem Coaching wollte Sie Unterstützung für diesen Schritt erhalten.

 

Viele Menschen schleppen sich, ähnlich wie Frau S. durch den beruflichen Alltag und haben innerlich bereits gekündigt. Aber nicht nur Mitarbeitende, sondern auch  Führungs- und Leitungskräfte fragen sich immer häufiger, ob Sie noch im richtigen Unternehmen, an der richtigen Stelle oder im passenden Job sind. Auch sie beklagen zunehmend steigenden Arbeits- und Zeitdruck und kommen an ihre Belastungsgrenze. Woran liegt diese Unzufriedenheit? Die Gründe dafür können vielfältig sein.


Unzufriedenheit im Job - Was dahinter steckt

 Was vermiest Menschen die Arbeitslaune?

 

Laut aktuellen Studien* fühlen sich Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnen oft unzufrieden in ihrem Job.

Mitarbeitende weisen in der Mehrheit nur noch eine geringe emotionale Bindung an das Unternehmen auf und können sich einen Jobwechsel in absehbarer Zeit sehr-gut vorstellen. 

 

Gründe hierfür können sein:

  • Hoher Stress/zu hohe Arbeitsbelastung
  • Unzureichende Bezahlung
  • Geringe Zuversicht in die Zukunft
  • Vorgesetzte, die nur fordern und nicht fördern
  • Ein Umfeld, in dem man sich nicht wahrgenommen fühlt und keine Wertschätzung erfährt
  • Aufgaben, die für den Einzelnen keinen Sinn mehr ergeben
  • Werte des Unternehmens und der Person stimmen nicht mehr überein
  • Permanente Überforderung/Personalmangel
  • Schlechte Rahmenbedingungen 
  • Vergiftetes Arbeitsklima/Mobbing

* Die Gallup Studie 2024 untersucht z.B. jährlich das Engagement und das Verhältnis von Mitarbeitenden zu ihren Arbeitgebern und Führungskräften. Laut dieser Studie arbeiten nur 21% wirklich engagiert, 62% machen Dienst nach Vorschrift und 17% haben bereits innerlich gekündigt. Tendenz steigend. Eine repräsentative Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK für den Fehlzeiten-Report 2024 weist in diesem Zusammenhang auf steigende, krankheitsbedingte Fehltage und gesundheitliche Gefährdungen hin. Umgekehrt heißt dies aber auch, dass "Beschäftigte, die eine höhere emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber hatten, waren laut der Befragung auch zufriedener mit ihrer Arbeit, hatten weniger berufliche Fehlzeiten und zeigen eine signifikant geringere Wechselabsicht". 

 


Welche Dinge machen Ihnen ganz persönlich den Arbeitsalltag schwer?

 Einladung zur Selbstreflexion:

 

Nehmen Sie sich doch einmal fünf Minuten Zeit und reflektieren Sie, was  Ihnen den Arbeitsalltag erschwert?

  • Wie sieht es mit Ihrer emotionalen Bindung an das Unternehmen aus?
  • Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie mit ihrem Job auf einer Skala von 0-10? (0 = gar nicht zufrieden/10 = sehr zufrieden)
  • Möchten Sie an Ihrer Unzufriedenheit etwas verändern?
  • Was genau wünschen Sie sich anders?
  • Was müssten Sie tun oder ändern, um auf der Skala weitere Schritte in Richtung 10 zu gelangen?
  • Haben Sie selbst schon einmal an eine Kündigung gedacht?
  • Wie ist es um Ihr Wohlbefinden bestellt?
  • Wie hoch schätzen Sie ihr Engagement selbst ein ? (0-100%)

 

 


Warum eine Kündigung im Affekt selten eine gute Idee ist.

Die Kündigung kann eine Lösung sein, sollte aber nie der erste Schritt sein! 

 

Eine solche Entscheidung sollte immer in Ruhe und erst nach einer genauen Analyse der Gründe, Emotionen und der Umstände für die eigene Unzufriedenheit erfolgen. Eine Kündigung kann sinnvoll oder auch befreiend wirken, muss es aber nicht! Häufig gibt es noch weitere Möglichkeiten, die zur Entlastung führen. Erst danach, wenn diese ausgeschöpft sind und nicht ausreichen, sollte der Schritt einer Kündigung in Betracht gezogen werden.

 

Bedeutsame Entscheidungen, wie z.B. eine Kündigung oder berufliche Neuorientierungen, sollten in jedem Fall gut vorbereitet werden und nicht im Affekt erfolgen.

 

 Unterschiedliche Aspekte sind dabei zu beachten:

  • Bedenken Sie, wie es um Ihre eigene materielle Absicherung und Eingebundenheit steht
  • Führen Sie eine genaue Standortbestimmung durch, evtl. auch mit professioneller Begleitung (Coaching)
  • Klären Sie für sich, was Sie eigentlich genau suchen - was Ihnen wirklich im Arbeitsleben wichtig ist
  • Fragen Sie sich, welche Ziele und Werte Sie verfolgen
  • Antizipieren Sie die Aussicht auf Erfolg und Zufriedenheit in einer zukünftigen Stelle 
  • Reflektieren Sie auch, was Sie persönlich ändern müssen, damit sich die Unzufriedenheit nicht wiederholt
  • Fragen Sie sich, wie Sie ihren Stress oder das Gefühl der  Überforderung in den Griff bekommen
  • Bedenken Sie, auf was Sie besonders achten sollten, damit der Neustart gut gelingt?

Kündigen - oder was kann ich noch versuchen, um meinen Berufsalltag leichter und zufriedener zu gestalten?

Praxis-Einblick: Coaching

 

Im Coaching klärten wir zunächst, was Frau S. stört, aber auch was Sie sich wünscht und braucht, um motiviert und engagiert arbeiten zu können. Ohne bereits eine Entscheidung für oder gegen eine Kündigung zu treffen (Beides ist am Ende als Ergebnis in Ordnung!) lade ich Frau S. ein, den "Denk- und Möglichkeitsraum" im Coaching noch einmal weiter zu öffnen, um herauszufinden, was Sie wirklich möchte und auf welchen Wegen dies am Besten zu erreichen ist.

 

Mit Hilfe von Gesprächen, Fragen zur Reflexion, einer beruflichen Standortbestimmung und einer Übung zum Perspektivenwechsel wurde deutlich, dass Frau S. zunächst bei sich selbst mit der Veränderung beginnen muss. Es ging  darum zu klären, was Sie wirklich möchte und braucht. In einem zweiten Schritt öffneten und betraten wir einen neuen "Möglichkeitsraum", der die eigene Sicht erweitern und neue Ideen erzeugen sollte: Hier wurden alternative Möglichkeiten zur Kündigung ausgelotet.

 

Dies waren zum Beispiel:

  • Den eigenen Handlungsspielraum für eine Umgestaltung der eigenen Aufgaben zu nutzen
  • Das Führen von Gesprächen mit Vorgesetzten
  • Die Suche nach Möglichkeiten, was ich jetzt schon für mein Wohlbefinden selbst tun kann
  • Überlegungen, was ich verändern muss, um wieder zur Gestalterin meiner Arbeit zu werden
  • Die Reflexion eigener wiederkehrender Denkmuster und Blockaden und deren Veränderung
  • Den Austausch mit Anderen suchen

Die gefundenen Ideen und Möglichkeiten wurden in einem angeleiteten Prozess im Coaching von Frau S. emotional und kognitiv überprüft (Wie fühlt diese Möglichkeit sich für mich an? Hätte ich Lust diese auszuprobieren? Welche Gedanken kommen mir dazu? Wäre dies eine realistische Alternative für mich? Wie motiviert wäre ich dann?...)

 

Ergebnis: Klarheit und Orientierung statt Kündigung

 

Statt die ursprüngliche Idee der Kündigung weiter zu verfolgen, brachte das Coaching für Frau S. Klarheit. Frau Sie erkannte, dass es noch andere attraktive Möglichkeiten gibt, die einen Versuch wert wären. Nach und nach gewann Frau S. emotionale wie kognitive Klarheit darüber, was Sie genau möchte und wo Sie kompromissbereit wäre. Es gelang Ihr ihre eigenen Stärken wiederzuentdecken und Mut zu entwickeln,  ihre Änderungswünsche bei Ihrem derzeitigen Arbeitgeber anzusprechen und Unterstützung einzufordern. Emotional entlastete Sie dabei die Erkenntnis, dass Ihr die Möglichkeit zur Kündigung weiterhin als Option offen blieb.

 

Schließlich suchte Sie das Gespräch mit ihrem Vorgesetzten und der Personalabteilung. Ihr wurde die Übernahme einer neuen Aufgabe im Unternehmen in Aussicht gestellt, die sich besser mit Ihren Vorstellungen verbinden lässt. Dies führte bei Frau S. bereits zu einer deutlichen Entlastung. Um nicht erneut unter Druck und in alte Muster zu verfallen, ließ Sie sich noch eine gewisse Zeit begleiten. Am Ende des Coachingsprozesses entscheidet Sie sich, der neuen Aufgabe im selben Unternehmen, eine Chance zu geben. Auch wertete Sie es als persönliche Wertschätzung, dass der Vorgesetzte sich Zeit für das Gespräch nahm und sie Unterstützung durch die Personalabteilung bekam. Sie blickte gestärkt und motiviert der zukünftigen neuen Aufgabe entgegen. 

 


Lust auf mehr Klarheit durch Coaching?

Wenn Sie gerade an diesem Punkt stehen und nicht wissen wie Sie sich richtig entscheiden sollen- dann lassen Sie uns reden. In einem kostenfreien Erstgespräch schauen wir gemeinsam, was Sie blockiert und welche Wege für Sie möglich sind. 

 

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  • Deutsche Gesellschaft für Supervison (DGSv)
  • Coaching Club 

 


Gudrun Grünweller-Hofmann, Diplom-Pädagogin, Supervisorin/Coach (DGSv)

Bucheckernweg 30 | 51109 Köln | Tel.: 0221/8807520 | Mobil:+49 175 1837518 | E-Mail: info@gruenweller.de


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